Tantra
July 20, 2025

Sinnliches Erwachen — When give and take one

Sinnliches Erwachen — When give and take one

Eine persönliche Erfahrung jenseits von Rolle, Druck und Erwartungen
von Jana – 27. Mai 2025

Ich dachte, ich wüsste, wie Berührung funktioniert.
Eine Hand gibt. Ein Körper empfängt.
Einer führt. Der andere folgt.

Aber dann kam dieser Moment –
ein Moment, in dem ich beides war:
Gehalten und haltend.
Spürend und berührend.
Offen – ohne mich selbst zu verlieren.
Verbunden – ohne mich aufzugeben.

Zwischen Geben und Empfangen

Bei jeder Massage, die ich bisher kannte, war die Rollenverteilung klar:
Eine Person handelt. Die andere lässt geschehen.
Aber beim Sinnlichen Erwachen war alles anders.
Die Grenze begann zu verschwimmen.

Ich empfing – und gleichzeitig gab ich.
Nicht aus Pflicht. Nicht aus Muster.
Sondern weil mein Körper zu antworten begann.
Weil ich nicht nur berührt wurde,
sondern selbst zum Teil der Berührung wurde.

Ich atmete – und mein Atem veränderte den Rhythmus im Raum.
Ich bewegte mich – und spürte, dass meine Bewegung zählte.
Ich berührte – nicht, weil es erwartet wurde,
sondern weil es aus mir heraus geschah.

Selbstbestimmung durch Hingabe

Was mich am tiefsten berührte:
Ich blieb ganz bei mir.
Mitten in der Nähe.
Mitten in der Sinnlichkeit.
Ich musste nichts beweisen.
Nichts leisten.
Nirgends ankommen.

Und genau da – in dieser Mühelosigkeit –
begann ich, meine Stärke zu spüren.
Ich lernte:
Ich kann geben, ohne mich zu verlieren.
Ich kann empfangen, ohne mich kleinzumachen.
Ich darf einfach sein – mit allem, was ich bin.

Wenn der Körper zur Sprache wird

In dieser Form der Körperarbeit begann mein Körper zu sprechen.
Nicht laut – aber eindeutig.
Nicht mit Worten – sondern mit Präsenz.

Ich spürte in mir den Impuls zu führen.
Und im selben Moment den Wunsch, zu folgen.
Und dazwischen:
eine neue Form von Verbindung –
frei von Rollen.
Frei von Mustern.

Es war wie ein Tanz ohne Schritte.
Wie Liebe ohne Richtung.
Wie ein gemeinsames Atmen – ohne Absprache.

Alte Geschichten loslassen

Ich erkannte alte Stimmen in mir:
„Du musst gefallen.“
„Du musst verfügbar sein.“
„Du musst gut sein.“

Aber dann war da dieser Moment,
in dem ich einfach ich war.
Ungefiltert.
Unaufgeführt.
Ganz.

Ich wurde berührt – weil ich berührbar war.
Ich empfing – ohne mich abhängig zu fühlen.
Ich gab – ohne mich dafür aufzugeben.

Was bleibt

Ich habe den Raum anders verlassen, als ich ihn betreten habe.
Nicht als jemand Neues –
sondern als jemand Ganzes.
Mehr bei mir.
Zentrierter.
Still und zugleich lebendig.

Ich bin in Berührung mit meiner Sinnlichkeit –
nicht als Funktion,
sondern als Kraftquelle.

Sinnliches Erwachen hat mir gezeigt:
Ich bin kein Entweder-Oder.
Ich bin nicht nur Gebende oder Empfangende.
Ich bin lebendig – im Raum dazwischen.

Und vielleicht ist genau das wahre Intimität:
Wenn sich Gegensätze auflösen –
und man sich selbst darin wiederfindet.

Komm, tritt ein in den heiligen Tanz der Kapitulation.

Dies ist eine Einladung an alle, die sich danach sehnen, mehr zu fühlen, tiefer zu vertrauen und sich selbst neu zu begegnen.